Konzert Termine







Montag, 25. November 2013

We like Neu Helgoland!!



Mit bestem Dank an das großartige Publikum am Müggelsee. 

THE WHAT aus Braunschweig grüßt euch!!

The What in Berlin (Tribute to The Who), deutsche-mugge.de

000 20131126 1582193230



a 20131126 1166071401... das heißt auf deutsch "die Was". Ein seltsamer Name für eine Band, ähnlich wie es in Großbritannien eine Band gab und noch gibt, die sich übersetzt "die Wer", also THE WHO, nennt. Die Art der Namensfindung ist bei THE WHAT auch nicht rein zufällig, denn ihr Repertoire besteht (fast) ausschließlich aus Titeln von THE WHO. Mit ihrem Live-Programm zollen sie der britischen Band ihren Tribut.

THE WHO, die der Gruppe THE WHAT als Vorlage dient, bestand in der Gründungsbesetzung aus dem Sänger Roger Daltrey, dem Gitarristen und Sänger Pete Townshend, dem Bassisten John Entwistle und dem exzentrischen Schlagzeuger Keith Moon. Die Band war hauptsächlich in den 60er und 70er Jahren erfolgreich. Neben zahlreichen Hits schrieb Pete Townshend auch die beiden Rockopern "Tommy" (1969) und "Quadrophenia" (1973). Eine weitere Zutat, die aus THE WHO einen Mythos hat entstehen lassen, war ihre Teilnahme am legendären Woodstock-Festival im Jahre 1969.
In der zweiten Hälfte der 70er Jahre verschlechterte sich zunehmend der Gesundheitszustand von Schlagzeuger Keith Moon, was auf seinen hohen Alkoholkonsum zurückzuführen war. Die Tragödie folgte im Jahre 1978: Keith Moon starb an einer Überdosis des Medikaments, das er für den Kampf gegen seine Alkoholsucht einnahm. Keith Moon wurde durch den Schlagzeuger Kenny Jones ersetzt, der von den FACES kam - der Band von Rod Stewart und Ron Wood. Die Gruppe hatte sich gerade aufgelöst, da Rod Stewart jetzt solistisch unterwegs war. Ron Wood ging zu den ROLLING STONES und Kenny Jones zu THE WHO. Jones war im Gegensatz zu seinem Vorgänger Keith Moon ein ruhiger und ausgeglichener Schlagzeuger. Schaut man sich den Film über THE WHO, "The Kids Are Alrigth", aus den 60er Jahren an, erlebt man einen wilden Keith Moon, der bei einem Interview seinem Kollegen Pete das Hemd in Stücke vom Leib reißt. Dieser lässt das seelenruhig mit sich machen und die Kommentare der beiden anderen Bandkollegen klingen, als ob so etwas alltäglich sei. In einem Radiointerview erzählte Lord Uli von THE LORDS vor vielen Jahren einmal, was in den wilden 60ern so passierte und gab einige Anekdoten zum Besten. Keith Moon hatte z.B. immer ein Paket mit Nägeln bei sich. Bei Auftritten nagelte er einfach sein Schlagzeug am Saalboden fest, worüber der eine oder andere Veranstalter nicht gerade erfreut war. Es kam auch vor, dass Musikerkollegen, die am Abend ihre Schuhe vor die Tür ihres Hotelzimmers gestellt hatten, diese am Morgen am Boden festgenagelt vorfanden. Nach dem Tod von Keith Moon tourte die Band und 1981 gab es auch einen Auftritt im Rockpalast des WDR. So richtig wollte sich der Erfolg aber nicht mehr einstellen, und so löste sich die Band 1983 auf. Das Aus währte aber nur 6 Jahre - Im Jahre 1989 kam es zur Wiederbelebung von THE WHO, und die Band besteht bis heute immer noch.b 20131126 1081344826 Allerdings nicht mehr in der Ur- oder der Besetzung aus den 80ern, denn leider verstarb im Jahre 2002 auch noch Bassist John Entwistle in Las Vegas. Von dem einstigen Quartett leben also nur noch zwei Musiker. Darum gehören zur aktuellen Besetzung von THE WHO neben den beiden Urgesteinen Pete Townshend und Roger Daltrey noch der Bassist Pino Paladino (früher in der Live-Band von Paul Young und Studiomusiker u.a. bei Gary Numan), der Keyboarder John Bundick (Bob Marley, Free), der Gitarrist Simon Townshend (der jüngere Bruder von Pete) und der Schlagzeuger Zak Starkey, Sohn von Ex-BEATLE Ringo Starr. Live-Konzerte der Band sind inzwischen rar gesät. Zuletzt waren THE WHO beim Abschluss der Olympiade 2012 in London zu sehen. Soviel zur Geschichte von THE WHO, die die Musiker von THE WHAT zu ihrer Tribut-Band inspiriert haben.

THE WHAT sind:

Jens Gerdes (Gitarre)
Norbert Fleischmann (Gitarre)
Charly Heuke (Akustik-Gitarre, Mundharmonika)
Olli Pietsch (Gesang)
Jürgen Weise (Bass)
Di Wu (Schlagzeug)

Die Band wurde Ende 1995 bzw. Anfang 1996 gegründet und kommt aus Braunschweig. Am vergangenen Samstag, den 23. November 2013, spielten sie ihr letztes Konzert in diesem Jahr auf der Bühne des "Neu Helgoland" in Berlin. Um kurz nach 20:00 Uhr bestiegen sechs Herren im Anzug, mit weißem Hemd und Krawatte die Bühne, und sogleich dröhnten die harten Riffs aus den Boxen.d 20131126 2051003473 Ein Dreierblock, bestehend aus den Songs "I Can't Explain", "The Kids Are Alrigth" und "Substitute", bildete den Aufakt eines rockigen Konzertabends. Danach folgte eine kurze Begrüßung des Publikums, und weiter ging's mit "Anyway, Anyhow, Anywhere" und "Picture Of Lily". Die Band spielte die Songs erfreulich nah am Original, was auch beim Berliner Publikum sehr gut ankam. Nach "The Seeker" folgten dann Stücke aus der Rockoper "Tommy". Der letzte Titel dieses Blocks hieß "Pinball Wizard". "Wer spielte im Film 'Tommy' den Pinball Wizard?" wurde das Publikum gefragt, und viele Konzertbesucher wussten natürlich, dass es Elton John war. Ein Konzertbesucher war mit seiner Antwort am schnellsten und bekam dafür von der Band eine CD geschenkt, die es für die anderen auch am Merchendise-Stand zu kaufen gab. Dann ging's in die Pause. Etwas Luft holen, um für den zweiten Teil des Konzerts fit und aufmerksam zu sein ...

Mit "Boris The Spider", einem Titel von John Entwistle, in dem dieser seine Spinnenphobie verarbeitet hatte, starteten THE WHAT in die zweite Hälfte ihres Konzerts. In dieser gab es einige Titel aus dem 1973 veröffentlichten THE WHO-Album "Quadrophenia" zu hören. Auch dieses Album beinhaltet - wie "Tommy" - eine Rockoper. Alle Titel dieser Rockoper wurden von Pete Townshend komponiert, denn "Quadrophenia" stellte einen Rückblick Pete Townshends auf die Anfänge von THE WHO im London der frühen 60er Jahre dar. Anschließend spielte die Band noch weitere THE WHO-Hits, und mit dem Klassiker "My Generation" ging das letzte Konzert der Band in diesem Jahr zu Ende. Zumindest der "reguläre" Teil, denn natürlich ging es auch hier nicht ohne Zugaben ab. Und so hörten wir noch "Behind Blue Eyes". Manch einer mag vielleicht glauben, dass dieser Titel von der Band LIMP BIZKIT stammt. Stimmt aber nicht, denn er ist im Original von THE WHO und auf deren Album "Who's Next" in zwei Versionen zu finden. Anders verhielt es sich bei den nächsten beiden Zugaben, denn der Song "You Really Got Me" ist im Original von THE KINKS, und "I'm A Beliver" kennt man von THE MONKEES und wurde von Neil Diamond geschrieben. Bei der letzten Zugabe landete man wieder bei der Rockoper "Tommy", und so hieß das letzte Stück am Samstagabend "See Me, Feel Me/Listening To You".

Die Songs von THE WHO sind nicht mal eben so zu kopieren bzw. zu covern, denn man muss zum Spielen der Lieder mehr als nur drei Akkorde auf der Gitarre drauf haben. THE WHAT hat sich jedenalls auf die Fahnen geschrieben, das Schaffen dieser Band am Leben zu erhaltenc 20131126 1149101493 und schafft es, die nicht immer einfach zu spielenden Titel der Briten in Perfektion auf die Bühne zu bringen. Leider kommt man inzwischen ja nur noch selten in den Genuss, THE WHO live zu erleben. Wer weiß, ob die Herren Daltrey und Townshend überhaupt nochmal für Konzerte hier vorbei schauen werden. Für guten Ersatz ist jedenfalls mit THE WHAT gesorgt, und wer mal wieder eine volle Dröhnung THE WHO braucht, sollte sich den Tourplan der Band für 2014 mal genauer anschauen. Vielleicht spielt sie ja mal in Eurer Nähe. Das Konzert in Berlin hat großen Spaß gemacht und ich kann Euch die Band nur empfehlen. Es wäre THE WHAT zu wünschen, dass beim nächsten Mal ein paar Konzertbesucher mehr kommen.

Wie ich auf der Homepage von THE WHAT lesen konnte, sind die Musiker wieder gut in Braunschweig angekommen und grüßen das Publikum in Berlin. Mein Weg nach Hause verlief allerdings nicht ganz so entspannt wie sonst, denn ich hatte noch eine Schrecksekunde kurz hinter Müggelheim. Die Frage nach "The Who" kann ich in meinem Fall kurz und knapp mit "Wildschwein" beantworten: Vor mir auf der Landstraße wollte plötzlich ein ausgewachsenes Exemplar die Straße überqueren. Nur Dank einer Vollbremsung blieb zwischen dem Keiler und der Stoßstange meines Autos noch ein knapper Meter Platz. So blieb uns beiden, dem Schwein und mir, einiger Ärger erspart, aber den Schreck hatten wir beide aber noch etwas länger in den Kleidern ...

Bericht:
Reinhard Baer

Fotos:
Reinhard Baer (alle Live-Fotos)
Pressematerial (Textillustration)

Keine Kommentare: